DM Westernschießen 2024

Deutsche Meisterschaft Western 2024 „Philippsburg Star“

Erzählt aus Sicht des Duellisten!

Tag 1: Die drei Maulbronner Westernschützen starteten Donnerstagmorgen mit der Posse 5 auf der Stage 5. Helmut und Andreas in der Funktion als RO ich als gewöhnlicher Matchteilnehmer.

Wir hatten am ersten Tag vier kurzweilige Stage zu bewältigen, es gab schnelle und auch anspruchsvolle Abläufe, wird in Stagebeschreibungen erklärt. 10 Schuß mit der Rifle, 2x 5 Schuss mit den Revolvern und mindestens 6 Schuss und mehr mit der Flinte, wobei die Schwarzpulverschützen erhebliche Probleme mit der Rauchentwicklung ihrer Waffen hatten. Ich selbst hatte mit zwei nicht abgeschlagenen Patronen ein Zünderproblem, die gekauften Billigzünder haben sich nicht bewährt, wenn dir das im Revolver passiert ist das ein großer Zeitaufwand den Revolver einhändig durch zu rotieren um am Ende festzustellen, dass die Patrone nicht funktioniert und bedeutet hoher Zeitverlust einen Miss(fehlender Treffer) sowie einen Ablauffehler zu haben. Es gewinnt immer der Schütze mit der kleinsten Zeit „Wer schneller schießt lebt etwas länger“!

Unsere beiden Topschützen Bullrun(Helmut) und Dirty Sanchez(Andreas) haben natürlich ihre Abläufe und Waffen im Griff und erzielten beste Zeiten. Wir schauen wie es in den Nächsten Tagen weitergeht! Neben der Schnelligkeit zählen aber auch gemachte Fehler und technische Problem zum Ergebnis, wir haben heute einen Stage- DQ, der betroffene Schütze bekam einen Anruf(obwohl Handyverbot) und wollte mit geladenen Waffen im Holster sein Gespräch entgegennehmen, das ist verboten und gibt großen Ärger.

Morgen geht es weiter mit der Stage 9 bis 12 und wir hoffen, dass alle Waffen und Schützen gut funktionieren.

Tag 2: Heute Freitag starteten wir frisch in den 2ten Tag, froher Erwartung welche Überraschung uns heute begegnet, Planwagen, Bank mit Save, Kaffee auf dem Grill oder ein Galgen mit einem Skelett.

Gegenüber Gestern wurden die Abläufe etwas schwieriger, Starts mit den Händen am Hut oder die Kaffeekanne in der Hand, die Zielewurden gepattert, mit einem Idaho- oder Barbie-Sweep beschossen und nach dem Beeb wird die Kanne auf den Grill zurückgestellt.

Unsere Posse 5 (von 12 Possen insgesamt) hatte 20 engagierte Shooter, 3 Range Officer(RO), 3 Spotter, 2 Hülsenpicker und 2 Lade-RO sorgen für den reibungslosen Ablauf, jeder Fehler wird gesehen, jeder Miss und der Schütze bekommt alle seine leeren Hülsen wieder zurück. Jeder Schütze muss sich an den Aufgaben beteiligen, wer das nicht tut, kann eine Zeitstrafe wegen Unkameradschaftlichkeit bekommen.

Die Maulbronner Schützen waren überwiegend erfolgreich, Dirty Sanchez und Bullrun mit schnellen und fehlerfreien Abläufen, man sieht natürlich die große Erfahrung im Umgang mit der Technik, bei mir selbst war das sehr gemischt, neben zwei zufriedenstellenden Durchläufen hatte ich auch zwei mit technischen Problemen, wir Zünder die nicht funktionieren oder einen Revolver bei dem sich die Trommel nicht mehr drehte. Es braucht viel Übung und Erfahrung seine Waffentechnik störungsfrei zu handhaben und die Abläufe schnell zu absolvieren, jeder Fehler der Technik, und deren Handhabung geht zu Lasten des Schützen. Jeder Schütze hat da so seine Erlebnisse, aber unter den Schützen gibt es auch eine große Hilfsbereitschaft, jeder ist bemüht dem anderen zu helfen, ob du Munition brauchst, oder ein Werkzeug,sogar eine Waffe ist möglich.

Zwischenergebnisse gibt es natürlich, aber wir haben morgen noch 4 Stage offen und da kann viel passieren, da macht es Sinn das Ende abzuwarten.

 

Tag 3: Nach dem zweiten Tag war bei mir erstmal „Wundenlecken“  und technischer Dienst an den Waffen und der Munition angesagt. Vier mittelschwere Stage waren noch zu machen, ich ging konzentriert an die Abläufe und als einer der Ersten Schützen der Posse an den Start, dann ist die Konzentration noch hoch und die Stressdauer am geringsten. Meine Abläufe waren besser, nur einen Miss und nur eine Patrone die erst beim 2ten Abschlag gezündet hat führten zu besseren Zeiten. Anders bei „Bullrun“ und „Dirty Sanchez“, bei denen scheint alles wie geschmiert zu laufen obwohl auch sie immer mal wieder einen Miss dagelassen haben, Bullruns deftige Flüche dazu waren aufschlussreich und amüsant zugleich. Natürlich darf man nicht vergessen es geht um den Sieg, da zählt jede Sekunde und das Teilnehmerfeld bei den Topschützen war dicht besetzt, viele Schützen kamen auch frisch trainiert von der Europameisterschaft aus Schweden zurück.

Stage 1 bis 4 waren noch zu machen, unser Start am ersten Tag war bei Stage 5. Der Jail, die OK Corral, die Prärie und den BDS Corral, beschossen mit Double-Tap, Nevada Sweep, Pattern und mit dem Missouri Sweep „11-2-3-44-3-2-11. Die Prärie war geprägt durch das große Pendel, eine schwingende Stahlscheibe die zu Beginn ausgelöst werden mußte. Das Beschießen von beweglichen und starren Ziele in einem Ablauf hat dann auch einige Miss beschert. Die letzte Stage endete mit der Anweisung: Der Schütze steht an A „atthe ready“, Hände berühren weder Waffen noch Munition. Flinte Liegt an A, Rifle sicher an B, die Revolver sind geholstert! Are you ready?

Nach der Beendigung des Schießens werden die Posse-Fotos geschossen und der jeweilige Stand ab-und aufgeräumt und soweit wie möglich gereinigt(Ja, da ist einiges draußen liegen geblieben). Anschließend ist Erholung vom Stress angesagt, die eigene Ausrüstung, immerhin 2 Revolver, eine Rifle und eine Flinte, alles mit Munition am Mann wird abgerüstet, aufgeräumt und gesichert. Dann ist warten für die Auswertung angesagt, das dauert meist, obwohl moderne Übertragungsgeräte für die Einzelergebnisse verwendet werden.

Das nachmittägliche Highlight ist das Shotoff der Top16, Bullrun war unser Teilnehmer und hat zwei Durchgänge absolviert bevor er gegen den späteren Gesamtsieger ausgeschieden ist. Ihr seht das teilweise auf den Filmen die ich gepostet habe.

Den Abschluss bildete die Paarung der Sieger der Männer und der Frauen, gewonnen hat “Mad Chicken” nach dem “Rephil” einen kurzen Moment auf sie gewartet hat.

Am Abend wurde die Siegerehrung zelebriert, zwei der Maulbronner Schützen waren sehr erfolgreich und einer hat sehr an Erfahrung gewonnen. Bullrun(Helmut Seifried) hat den ersten Platz der Frontier Cartridgeund 6ter Overall, Dirty Sanchez(Andreas Haug) hat den zweiten Platz(bin ich gar nicht gewöhnt, da war jemand besser!?) der Frontier Cartridge Duellisten gemacht und zuletzt Dirty Dealer(Joachim Haug) den 8ten Platz der Senior Duellisten. Leider lassen sich die unterschiedlichen Kategorien nicht vergleichen, da auch die Schwierigkeitsgrade sehr unterschiedlich sind.

Die Stageabläufe sind in einem “Shooters Handbook” abgebildet und steht für Interessierte zur Verfügung, wer Lust hat sich so ein Match anzuschauen oder auch gerne mitmachen möchte, kann sich gerne bei mir melden, wir können das organisieren. Übrigens, ihr habt es schon gelesen jeder Westernschütze hat einen persönlichen Alias-Namen, der meist von seinen Kameraden verliehen wird, meiner ist „Dirty Dealer“.

Insgesamt waren 247 Starter in 12 Possen auf diesem Match angetreten, unsere Platzierungen konnten sich sehen lassen und geben Motivation im nächsten Jahr das „Are you ready?“ zu hören.

 

Joachim Haug





























Erstellt am: 26.08.2024